Demonstrieren macht Spaß, schweißt zusammen und hält die Politiker in Bewegung – das haben wir immer wieder gemerkt, wenn wir uns zur Demo am Flughafen trafen. Anlass war einst die Eröffnung der Landebahn Nordwest vor 11 Jahren, genau am 21. Oktober 2021. Über viele Jahre konnten wir das öffentliche Interesse am Klima- und Umweltschutz wachhalten und Woche für Woche die verheerenden gesundheitlichen Folgen des Lärmterrors anklagen.
Corona hat vor zweieinhalb Jahren unserer Unternehmungslust gewisse Grenzen gesetzt, wobei diese Zeit für intensive Gespräche mit Politikern und Wissenschaftlern genutzt wurde. Doch nun geht es wieder mit Demonstrationen los: Mit unseren alten Zielen und neuen Inhalten. Das sind unsere Argumente:
So faszinierend Fliegen auch sein mag – es ist das umwelt- und klimaschädlichste Transportmittel. Der Anteil des Luftverkehrs an der globalen Erwärmung kann mittlerweile immer exakter gefasst werden, er beträgt aktuell ca. 6%. Das EU-Parlament prognostiziert bei einem ungebremsten Wachstum des Luftverkehrs einen Anstieg auf ca. 22%. Mit Greenwashing-Kampagnen versuchen Airlines, allen voran die Lufthansa, Politik und Öffentlichkeit über die verheerende Klima- und Umweltschädlichkeit des Luftverkehrs zu täuschen. Wissenschaftlich belegt ist inzwischen auch die Wirkung des durch Flugzeugabgase verursachten Ultrafeinstaubs auf die Gesundheit der Anwohner, ganz zu schweigen von klinischen Untersuchungen über die gravierenden Gesundheitsschäden durch Fluglärm.

Deshalb fordern wir die Politik erneut auf, diese wissenschaftlichen Ergebnisse endlich zur Kenntnis zu nehmen und die Flughafenanwohner vor den Gesundheitsschäden durch Fluglärm und Flugzeugabgase zu schützen.

Im aktuellen Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien finden wir diese Passage: „Die Aufgabe der Deutschen Flugsicherung wird um das Thema des effektiven Lärmschutzes erweitert.“ Weiterer zentraler Punkt im Koalitionsvertrag des Bund ist die gesetzliche Verpflichtung der Flughäfen, den Anteil lärmabhängiger Flughafenentgelte deutlich zu erhöhen, damit eine Lenkungswirkung hin zum Einsatz neuer und leiserer Flugzeuge, modernster Navigationssysteme und zum Einbau von Technologien zur Vermeidung des Lärms an der Quelle tatsächlich eintritt (Kapitel Mobilität/Luftverkehr). Das war vor knapp einem Jahr – wir fragen: wo bleiben die Ergebnisse? Wo bleiben die Öko-Impulse der so fortschrittlich angetretenen Ampel-Regierung? Wo bleibt das weitere Versprechen, die uns entgehende Kerosinsteuer endlich auf europäischer Ebene zu regeln? Allein der deutsche internationale Luftverkehr wird durch die Befreiungen von der Kerosinsteuer und der Mehrwertsteuer jährlich mit EUR 12 Mrd. subventioniert (2019).
Stattdessen: Jubel über jeden zusätzlichen Billigflug und Frankfurter Ausbauwahn auf der Riesenbaustelle Fraport, deren wirtschaftlicher Sinn inzwischen entfallen ist. Wir fordern auf der Demo:

  • Sofortiger Ausbaustopp
  • Schluss mit den Subventionen für den Luftverkehr, Schluss mit der Gratismentalität der Luftfahrtkonzerne
  • Kurzstreckenflüge auf die Schiene, und natürlich:
  • Ein echtes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr ohne jede Ausnahme
  • Und unser aktueller Appell an die Ampel: Erfüllt endlich eure Koalitionsvereinbarung, nehmt die Flugsicherung in Langen in die Pflicht.
 

Wir treffen uns zur Demo am

Freitag, 21. Oktober 2022, 18.00 Uhr
Frankfurt Flughafen, Terminal 1, Halle B
Hauptredner: Hans Schinke, Musik: Steve Collins

Beim Ausbauwahn am Frankfurter Flughafen und dem Lärmterror über unseren Köpfen hat die Politik versagt. Lassen Sie uns gemeinsam wieder unsere Ziele vertreten. Wir fordern den Schutz unsere Gesundheit nach Art. 2 Abs. 2 des Grundgesetztes und fordern Klimaschutz im Luftverkehr. Kommen Sie mit nach Frankfurt!