Happy Birthday Bündnis der Bürgerinitiativen („BBI“)!

Feier mit internationalen Gästen zum 25. Jahrestag der Gründung am 4. März 2023, 14 Uhr im Frankfurter Flughafen.

Im November 1997 forderte die Lufthansa erstmals öffentlich den Bau einer neuen Landebahn. Sofort wurden Bürgerinitiativen (BIs) gegen diese erneute Flughafenerweiterung aktiv. Darunter waren Bürgerinitiativen, die es bereits seit den 80er Jahren gab und die aus dem Kampf gegen die Startbahn 18 West hervorgegangen waren. Dazu kamen Bürgerinitiativen, die sich nach dem Bau der Startbahn zusammengefunden hatten, weil die Lärmbelastung immer unerträglicher wurde. Und natürlich kam es zu zahlreichen Neugründungen von Bürgerinitiativen gegen den Bau der Landebahn Nordwest und dem Ausbau Süd (u.a. A-380-Werft, Terminal 3). Auch Naturschutzverbände auf Orts-, Kreis- und Landesebene machten gegen die Zerstörung des wertvollen Bannwaldes durch den Flughafen mobil.

Bereits im März 1998 schlossen sich die Bürgerinitiativen und Naturschutzverbände zum Bündnis der Bürgerinitiativen zusammen, um gemeinsame Aktionen, Stellungnahmen, etc. zu initiieren und koordinieren. Seitdem ist das BBI bis heute kontinuierlich aktiv. Nach der Eröffnung der Landebahn Nord-West im Oktober 2011 traten etliche neue Bürgerinitiativen dem BBI bei und vergrößerten dessen Basis.

Am 4. März 2023 wird um 14 Uhr eine Feier zum 25. Jahrestag der Gründung des BBI sowie eine Demonstration im Frankfurter Flughafen stattfinden. Flughafenausbaugegner aus England und Belgien sowie zahlreichen deutschen Städten haben ihre Teilnahme zugesagt. Hauptredner auf der Veranstaltung wird der Landrat des Kreises Groß-Gerau, Frank Will sein, der seit Jahrzehnten hartnäckig gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens kämpft. Vertreter von Bürgerinitiativen anderer Flughäfen werden von lokalen Aktionen berichten. Für Wein und Brezel wird gesorgt sein.

Darum rufen wir Sie auf, sich mal wieder einen Ruck zu geben und einen „Ausflug“ zum Frankfurter Flughafen zu machen. Nach zwei Jahren Pandemie und einer Übergangsphase in 2022 ist dieses Jahr wieder mit einem deutlichen Anstieg der Flugbewegungen in Richtung Vorkrisenniveau zu rechnen. Darum sollten wir am 4. März 2023 in großer Anzahl im Frankfurter Flughafen demonstrieren.

 
25 Jahre Bündnis der Bürgerinitiativen

Samstag, 4. März 2023, 14:00 Uhr
Abflughalle des Terminal 1, Flugsteig B unter der großen Anzeigetafel

Motto: "Luftverkehr reduzieren- Menschen und Klima vor Profitwachstum"

Gemeinsam zur Demonstration! Mit der Bahn (RE 3 und S 8):
ab Hauptbahnhof („HBf“) und Bahnhof Römisches Theater:

HBf Gleis 4a: 13:10 Uhr oder Gleis 5a: 13:32 Uhr.
Römisches Theater Gleis 3: 13:14 Uhr oder 13:35 Uhr

 

Lufthansa streicht im Sommer jeden 10. Flug

Lufthansa fehlt weiterhin Personal für den Sommer. Zur Vermeidung kurzfristiger Flugabsagen wie im Chaossommer 2022 streicht die Lufthansa bereits jetzt 34.000 Flüge im Sommerhalbjahr, also etwa 10% des geplanten Programms. Lufthansa kommt mit Neueinstellungen nicht hinterher – und zieht vor Beginn des Sommerflugplans die Reißleine. Betroffen sind im Wesentlichen die Drehkreuze in Frankfurt und München. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie dem Artikel https://www.aero.de/news-44532/Lufthansa-streicht-massiv-Fluege-im-Sommer.html.

 

Klimawandel und Luftverkehr

Die Politik setzt bei der Reduzierung der Treibhausgase im Wesentlichen auf eine Erhöhung der CO2-Abgaben und damit auf eine Verteuerung der Produkte und Dienstleistungen, die mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden sind. Hierdurch soll erreicht werden, dass derartige Produkte und Dienstleistungen weniger in Anspruch genommen werden. Diese „Klimaschutzpolitik“ ist zum Scheitern verurteilt. Dies soll kurz am Beispiel des Luftverkehrs dargestellt werden. Die deutsche Luftverkehrsabgabe beträgt seit dem 1. Januar 2023 zwischen EUR 12,73 und EUR 58,06 pro Fluggast in Abhängigkeit von der Flugdistanz. Diese Kleinstbeträge – auch gemessen am Schaden von ca. 200 Euro pro Tonne C02 Äquiv. – sind von vorneherein nicht geeignet, das Reiseverhalten wirklich zu beeinflussen. In vielen Ländern in und außerhalb der EU werden zudem überhaupt keine Klimaschutzabgaben für den Luftverkehr erhoben.

Die oben genannten Abgaben werden der Lächerlichkeit geradezu preisgegeben, wenn man berücksichtigt, das bis zu 45 % der weltweiten Klimagase von 10% der einkommensstärksten Menschen verursacht werden. Innerhalb dieser Gruppe werden 17% der Klimagase von gerade einmal 1 % der einkommensstärksten Menschen produziert. Diese Bevölkerungsgruppe wird von CO2-Preisen von vorneherein überhaupt nicht berührt. Beim Luftverkehr sind etwa 1% der Weltbevölkerung für ca. 50% der Emissionen aus dem Luftverkehr verantwortlich.

Es reicht auch nicht aus, dass Emissionen durch freiwillige Zahlungen für Umweltprojekte „kompensiert“ werden, da eine Kompensation von frei gesetzten Klimagasen, die sich sodann ca. 100 Jahre in der Atmosphäre befinden, den Prozess der Erderwärmung nicht stoppen kann. Bei Flugreisen kompensieren in Deutschland zudem weniger als 1% der Reisenden den Ausstoß der Treibhausgase. Die Kompensationsbeträge sind in Anbetracht des Klimaschadens von mindestens EUR 200 pro Tonne CO2 Äquiv. auch viel zu gering, um anderweitig beispielsweise Neupflanzungen von Wäldern, Renaturierungen von Mooren etc. durchzuführen. Bei der Strecke Frankfurt am Main – New York und zurück liegt die Klimabelastung zwischen 2,3 und 3,8 Tonnen CO2 Äquiv., je nach Modell und Buchungsklasse. Bei Atmosfair könnte man die Reise mit 71 Euro „kompensieren“. Der Klimaschaden beläuft sich aber mindestens auf ca. EUR 500 bis ca. EUR 750, wobei die Schäden, wie bereits erwähnt, nicht kompensierbar sind.

Weitere Informationen zum Gesamtthema entnehmen Sie den beigefügten Artikeln.

Flugverkehr und Klimaschutz: Kompensieren reicht nicht – www.fr.de

Klimaschutz im Flugverkehr – Ohne Verhaltensänderungen sind Klimaziele unerreichbar -www.deutschlandfunk.de

So soll der Flugverkehr weniger klimaschädlich werden – www.geo.de