Neuer Frankfurter OB Mike Josef fordert erweitertes Nachtflugverbot

Die Stadt Frankfurt am Main ist über die Stadtwerke Frankfurt zu ca. 21% Miteigentümer des Frankfurter Flughafens. Vor diesem Hintergrund ist es von erheblicher Bedeutung, welche Positionen der Oberbürgermeister zum Frankfurter Flughafen vertritt. Der neu gewählte Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef und die Frankfurter SPD fordern seit Jahren – gegen die Landes-SPD! – unter anderem ein echtes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, das stufenweise eingeführt werden soll, in dem zunächst die während der Pandemie zwischen 5 und 6 Uhr und zwischen 22 und 23 Uhr nicht genutzten Slots zukünftig nicht mehr neu vergeben werden. Weitere Einzelheiten zu den Flughafen-Positionen, an denen sich Mike Josef messen lassen muss, finden Sie unter Flughafen Frankfurt: SPD Frankfurt (spd-frankfurt.de). Der unterlegene Gegenkandidat Becker (CDU) hatte sich dagegen stets gegen eine Ausweitung des Nachtflugverbots gestellt und wollte den Frankfurter Flughafen während seiner Amtszeit deutlich stärken. Dies sollte nach seiner Vorstellung mit einem erheblichen Wachstum bei den Flugbewegungen einhergehen. Eine gesteigerte Lärmbelastung für die Bevölkerung spielte dabei für ihn letztlich keine Rolle.
Auch der neu gewählte Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase hat sich für ein umfassendes Nachtflugverbot ausgesprochen (Mainz. Machen. Nino Haase – Mainz lebenswerter gestalten. (mainz-machen.de). Es ist jetzt die Aufgabe der Mainzer und Frankfurter Bürgerinitiativen, auf die beiden Stadtoberhäupter Druck auszuüben, um diese Forderungen gegenüber Fraport, dem Land Hessen und dem Bund zu erheben. Aber auch jeder einzelne Fluglärmgeschädigte sollte Nino Haase und Mike Josef bei jeder denkbaren Gelegenheit zur Umsetzung dieser Wahlversprechen aufzufordern.
Beide Städte – inzwischen auch die Stadt Frankfurt am Main – sind Mitglieder der Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM: Initiative “Zukunft Rhein-Main” (ZRM) (zukunft-rhein-main.de). Bei der ZRM handelt es sich um einen Zusammenschluss von Kreisen, Städten und Gemeinden aus der Rhein-Main-Region, die sich im Kampf gegen den Fluglärm gegründet hat. Eine Wahl von Uwe Becker zum Frankfurter Oberbürgermeister hätte diesen Zusammenschluss – das muss an dieser Stelle gesagt werden dürfen – massiv geschwächt. Ein Austritt der Stadt Frankfurt aus der Initiative wäre wahrscheinlich gewesen. Wir haben bereits mit dem Sprecher der ZRM, dem Landrat Thomas Will Kontakt aufgenommen und einen runden Tisch vorgeschlagen, um die Neuwahl von zwei Oberbürgermeistern zum Anlass zu nehmen, bei der ZRM eine neue Dynamik zu entfachen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.