Flugzeuge erzeugen Treibhausgase und viele weitere Luftschadstoffe
Flugzeuge benötigen enorm viel Energie um Passagiere und Fracht um die Welt zu befördern. Dies passiert leider nicht emissionsfrei. Primär führt das Verbrennen von Kerosin zur Erzeugung des gefährlichen Treibhausgases Kohlenstoffdioxid, aber auch andere Luftschadstoffe wie Methan und Lachgase entstehen, wenn auch in sehr geringem Anteil. Allein seit dem Jahr 1990 sind die durch den Flugverkehr verursachten CO2-Emissionen um 117% gestiegen! Ohne weitreichende Maßnahmen werden die Emissionen weiterhin steigen. Aktuellste Prognosen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gehen von einem Zuwachs des Luftverkehrs von rund 45 % bis 2050 aus (Dabei wurde die Effizienzverbesserung der Flugmaschinen schon mit einberechnet). Heute, wie auch in den kommenden Jahren werden immer mehr Menschen fliegen wollen. Flugzeuge werden höher und schneller fliegen. IN 2026 wird der erste Einsatz von Überschallflugzeugen erwartet. Untersuchungen zeigen, dass Überschallflugzeuge die 5-7-fache Menge an CO2 wie Unterschallflugzeuge, also „normale“ Flugzeuge ausstoßen werden. Auch werden diese Flugzeuge in größeren Höhen als bis zuvor fliegen, was wiederum die beschriebenen Nicht-CO2-Effekte verstärkt.
Die durch den Luftverkehr erzeugten Emissionen lassen sich in Kohlenstoffdioxid- und Nicht-Kohlenstoffdioxidemissionen unterteilen.
CO2
Das gefährliche an den Emissionen des Luftverkehrs ist nicht nur die Klimawirkung des Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas selber, insbesondere auch das Zusammenspiel mit anderen Treibhausgasen ist verheerend. Ein Beispiel ist die Wechselwirkung mit Wasserdampf (H2O): Wie bereits in “Was ist der Treibhauseffekt?” beschrieben, wird die Atmosphäre wärmer je mehr Kohlenstoffdioxid erzeugt wird. Erwärmt sich nun die Atmosphäre, kann diese auch mehr Wasserdampf aufnehmen, was wiederum zur Verstärkung des Treibhauseffektes führt. Des Weiteren verbleibt Kohlenstoffdioxid mitunter Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Atmosphäre und wirkt entsprechend lange auf den Strahlungshaushalt.
Kondensstreifen
Beim Fliegen in großer Höhe setzen Flugzeuge unter anderem auch Wasserdampf und Rußpartikel frei. In diesen Höhen herrschen oft Temperaturen von bis zu -50 °C. Die kalte Luft kann den freigesetzten Wasserdampf samt Rußpartikel nicht aufnehmen, es kommt zur Bildung von Wolken, beschleunigt durch die Rußpartikel in den Abgasen. Die Wolken werden oft vom Wind verweht und eine Verstärkung des Treibhauseffektes findet statt, da die Wolken die von der Erdoberfläche ausgesandte langwellige Strahlung nicht passieren lassen.
Weitere Treibhausgase und Aerosole
Auch andere Gase, die durch die Verbrennung von Kerosin erzeugt werden, führen zu einer Verstärkung des Treibhauseffektes. Gase wie CO2 und H2O tragen zum Beispiel direkt zur Erwärmung bei, Stickoxide hingegen indirekt. Durch die Emissionen in großer Höhe reagieren Stickoxide gänzlich anders als in Erdbodennähe. Sie führen nämlich unter Sonneneinstrahlung zum Aufbau von Ozon – ein sehr starkes Treibhausgas. Partikel, auch Aerosole genannt, sind weitere Produkte des Verbrennungsvorgangs. Auch diese tragen direkt und indirekt zum Treibhauseffekt und zur Luftverschmutzung bei. Hier wird zwischen Aerosolvorläufern (Stickstoff- und Schwefelverbindungen) und Aerosolen (z.B. Ruß) unterschieden, wobei sich aus den Aerosolvorläufern mit der Zeit Aerosole bilden. Hauptsächlich führen Aerosole zu sogenannten Wolkenkondensationskernen, die wiederum Wolkentröpfchen bilden. Je mehr Kondensationskerne in der Atmosphäre vorhanden sind, desto langlebiger sind diese menschengemachten Wolken. Besonders langlebige menschengemachte Wolken halten die langwellige Erdstrahlung dementsprechend länger in der Atmosphäre. Die Folge: Die Atmosphäre heizt sich auf.